Wir kennen sie alle: diese sperrige Nummer mit dem Barcode darüber, die hinten auf Bücher geruckt wird und (meiner Meinung nach) das Cover verschandelt. Die Rede ist natürlich von der ISBN. Aber was steckt eigentlich genau dahinter? Muss ich als Selfpublisher eine eigene beantragen? Was passiert, wenn ich’s nicht tue? Und warum hat mein E-Book eine andere Nummer als mein Taschenbuch? Diesen Fragen wollen wir heute nachgehen. 

Was ist die ISBN überhaupt?

Die Internationale Standardbuchnummer, kurz ISBN, ist eine weltweit eindeutige Identifikationsnummer für Bücher. Sozusagen der Ausweis deines Buches. Mit ISBN kann dein Buch identifiziert, gelistet, gefunden und vor allem verkauft werden.

Ohne ISBN wird dein Buch nicht im Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) geführt. Und damit ist es für viele Buchhandlungen, Bibliotheken und auch Rezensenten praktisch unsichtbar.

Kurz gesagt: Wenn dein Buch im Buchhandel ernst genommen werden soll, brauchst du eine ISBN.

Wie ist die ISBN aufgebaut?

Eine moderne ISBN besteht aus 13 Ziffern (früher waren es 10). Und die sind nicht zufällig zusammengewürfelt. Jeder Teil hat seine Funktion:

Illustration einer Ratte von hinten
Ratten-Fakt

Ratten können nicht rülpsen.

  • 978 oder 979 – Das ist der Präfix, der immer gleich ist.
  • Ländercode – z. B. 3 für den deutschsprachigen Raum.
  • Verlagsnummer – verrät, welcher Verlag (oder Selfpublisher) das Buch herausgegeben hat.
  • Titelnummer – die individuelle Nummer für genau dieses eine Buch.
  • Prüfziffer – eine eingebaute Sicherheitskontrolle gegen Tippfehler.

Du musst das nicht auswendig lernen – aber es hilft zu verstehen, dass die ISBN nicht „nur eine Nummer“ ist, sondern ein strukturiertes System, das Bücher eindeutig zuordnet.

Brauche ich als Selfpublisher eine ISBN?

Das kommt darauf an, wo du dein Buch verkaufen willst.

Wenn du dein Buch nur über Amazon veröffentlichst, stellt dir KDP kostenlos eine sogenannte ASIN zur Verfügung. Damit funktioniert der Verkauf innerhalb des Amazon-Universums reibungslos – aber: Du bekommst keine echte ISBN. Und das bedeutet:

  • Dein Buch wird nicht im VLB gelistet.
  • Buchhandlungen können es nicht bestellen.
  • Für viele Leserinnen wirkt es weniger professionell.

Wenn du dein Buch breiter vertreiben willst, also z. B. über tolino, BoD, epubli, Libri oder direkt an Buchhandlungen, dann brauchst du eine eigene ISBN. Punkt.

Woher bekomme ich eine ISBN?

In Deutschland ist die ISBN-Agentur der MVB zuständig. Dort kannst du entweder eine einzelne ISBN kaufen (kostet aktuell etwas über 80 €), oder gleich einen Block von 10, 100 oder 1000 ISBN, wenn du mehrere Bücher oder Veröffentlichungsarten planst.

Tipp: Wenn du mehr als ein Buch veröffentlichen willst (und mal ehrlich, das ist doch meistens der Plan), hol dir direkt einen 10er-Block. Kommt günstiger – und du hast gleich vorgesorgt für Taschenbuch, E-Book & Co.

Muss jedes Format eine eigene ISBN haben?

Ja, so ist es tatsächlich: 

  • Taschenbuch = eigene ISBN
  • Hardcover = eigene ISBN
  • E-Book = eigene ISBN (es sei denn, Amazon-only mit ASIN)
  • Hörbuch = eigene ISBN (wenn du es offiziell listen willst)

Auch Neuauflagen mit geänderten Inhalten brauchen eine neue ISBN.

Fazit: ISBN – Pflicht oder Kür?

Wenn du dein Buch wirklich professionell vertreiben willst, ist die ISBN ein Muss. Sie hilft beim Verkauf, bei der Auffindbarkeit, bei der Listung in Bibliotheken und Shops – und sorgt dafür, dass dein Buch nicht einfach im Nirgendwo versackt. Und sie zeigt: Das hier ist kein Hobbyprojekt, sondern ein richtiges Buch.

Ja, sie kostet Geld. Aber sie gibt deinem Buch auch einen echten Platz in der Welt des Buchhandels.

Und mal ehrlich: Wenn du schon Herzblut, Zeit und Nerven in deine Bücher steckst – dann haben sie auch eine Nummer vierdient, oder?

Wie handhabst du das mit der ISBN? Hast du schon mal selbst eine beantragt, oder setzt du auf Amazon-only? Erzähl’s mir gern in den Kommentaren!

Kategorien: Selfpublishing

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