Hast du schon einmal von Vampirverben gehört? Klingt gruselig, ist aber eher ein stilistisches Problem als ein Fall für Knoblauch und Holzpflock. Gemeint sind Verben, die deinen Text aussaugen, also ihm Energie, Lebendigkeit und Präzision nehmen.
Leser möchten in ein Buch eintauchen. Sie möchten erleben, was die Protagonistin erlebt. Möchten spüren, riechen, schmecken, hören, was passiert. Wenn wir beim Schreiben die fünf Sinne einbeziehen, ist das ein wunderbarer Schritt in die richtige Richtung. Aber trotzdem machen es unerfahrene Autoren den Lesern häufig unnötig schwer. Schau dir zum Beispiel einmal diese Szene in einem Straßencafé in Paris an:
Eine gute Geschichte ist wie ein Fenster in eine andere Welt, hat mal ein schlauer Mensch gesagt. Doch oft bleibt das Fensterglas trüb – die Worte, die wir lesen, sprechen uns nicht wirklich an. Dabei ist es recht einfach, unseren Worten mehr Leben einzuhauchen und unsere Geschichten erlebbarer zu machen. Dazu müssen wir nur die Sinne unserer Leserinnen ansprechen, und zwar alle fünf: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen.
Eine der häufigsten Änderungen, die ich beim Lektorat vornehme, ist das Hinzufügen (oder Entfernen) von Absätzen im Text. Denn Absätze dienen nicht nur dazu, Ihren Text zu gliedern, sondern sie helfen auch dabei, deren Lesbarkeit zu verbessern und die Aufmerksamkeit der Leser zu lenken. Doch viele Anfänger sind unsicher, wie sie Absätze sinnvoll setzen sollen. Heute schauen wir uns daher an, wann und wo Sie Ihren Text am sinnvollsten unterbrechen.